Projekt Beschreibung
Connected Care for Elderly People
Eine Assistenzsysteme für demenziell erkrankte Personen
„CCE“ unterstützt demenziell erkrankte Personen bei alltäglichen Aufgaben. Das Ziel ist ein selbstständiges Leben in den eigenen vier Wänden zu ermöglichen.
Eine technische Plattform verbindet verschiedene Assistenzsysteme aus dem Bereich Ambient Assisted Living. Im Mittelpunkt steht das Gerät „MeMoTray“, die zentrale Anlaufstelle für die Betroffenen. Es informiert über Termine, weist auf aktive Geräte hin oder erinnert, den Schlüssel beim Verlassen des Hauses einzupacken.
An dem EU-geförderten Projekt waren mehrere Unternehmen beteiligt. Ich selbst habe im Laufe meiner Tätigkeit beim Fraunhofer IGD daran gearbeitet.
Meine Tätigkeiten
- Erstellung von Use Cases und User Scenarios
- Entwicklung von Wireframes und der UI
- Konzeption und Durchführung von Usability-Tests
- Planung und Dreh des Produktvideos
Ausgangslage
Genauso wie gesunde Menschen, wünschen sich auch an Demenz erkrankte Personen ein selbstbestimmtes Leben. Mit fortschreitender Erkrankung wird dies immer schwieriger. Termine und Verpflichtungen werden vergessen. Zudem treten vermehrt Gefahren, wie die Überdosierung von Medikamenten oder das Anlassen der Herdplatte, auf.
Das Projekt „CCE“ hat das Ziel, die erkrankten Personen und deren Angehörige durch die Verbindung verschiedener Assistenzsystem zu unterstützen.
Research & Konzeption
Der User Research wurde vom Partnerunternehmen UID GmbH durchgeführt. Neben den grundlegenden Bedürfnissen, wie Sicherheit, Autonomie, Orientierung, Assistenz und emotionale Unterstützung, konnten kreative Strategien zur Bewältigung alltäglicher Probleme identifiziert werden. So gibt es in vielen Wohnungen eine zentrale Anlaufstelle für wichtige Gegenstände und Informationen – ein Ansatz, der von uns später aufgegriffen wurde.
Die Zielgruppe wurde auf Patient:innen der ersten beiden Demenzstadien, d.h. „leichte“ und „mittelschwere Demenz“, festgelegt. In diesen Gruppen scheint die Unterstützung durch technische Assistenzsysteme besonders vielversprechend.
Ein digitaler Assistent als Schnittstelle
Auf Basis von Personas erstellten wir Use Cases und User Scenarios. Eine große Herausforderung zeigte sich darin, die Assistenzsysteme mit ihren verschiedenen Interfaces den Nutzer:innen zugänglich zu machen. Die jeweiligen Assistenzsysteme lösten zumeist nur ein einzelnes Kernproblem. So verhinderte beispielsweise ein automatischer Medikamentenspender eine Überdosierung.
Um die Nutzung durch inkonsistente Schnittstellen nicht unnötig zu erschweren, entstand die Idee einer zentralen Anlaufstelle. Die Nutzer:innen sollen hier nicht nur die wichtigsten Gegenstände finden, sondern Hilfe von einem digitalen Assistenten erhalten.
Der Assistent soll die Benutzer:innen über anstehende Termine oder zu erledigende Aufgaben informieren. Erkennt beispielsweise der Medikamentenspender, dass Medikamente eingenommen werden müssen, werden die Benutzer:innen von dem Assistenten darüber informiert.
Wireframes
Der Assistent wird über einen Touchscreen bedient. Für den Aufbau der UI wurden verschiedene Wireframe-Varianten entwickelt.
Die Variante „Ballons“ zeigt anstehende Ereignisse in kleinen Blasen an. Dabei verläuft die Zeitleiste von oben nach unten.
Die Variante „Timegrid“ ist an einen klassischen Kalender angelehnt. In Tests zeigte sich, dass das bekannte Format und die klare Struktur vorteilhaft sind.
Die Lösung
„MeMoTray“ ist der Assistent und die Schnittstelle zwischen Nutzer:innen und den verschiedenen Assistenzsystemen. Die Hardware, entworfen und prototypisch umgesetzt vom Partnerunternehmen UID GmbH, besteht aus einem Touchscreen und einer Ablagefläche. Es wird an einem zentralen Ort in der Wohnung der Demenzerkrankten aufgestellt.
MeMoTray
Die zentrale Anlaufstelle für die Betroffenen informiert über Termine, weist auf aktive Geräte hin oder erinnert, den Schlüssel beim Verlassen des Hauses einzupacken.